Berlich & Schwalbengasse

Der wohl älteste Rot­licht­bezirk Kölns lag zu Zeiten der Römer am Berlich. Auf der angren­zenden Schwal­ben­gasse exis­tierte das erste Bordell Kölns, das “Haus der schönen Frauen”.
Viel­leicht kommt daher der Name Bord­stein­schwalbe? Und schon damals stand die Dop­pel­moral in voller Blüte, denn die Bor­delle standen unter der Auf­sicht der Stadtväter.
Die Pro­sti­tu­ierten mussten Kopf­tücher tragen und dem Henker von Ihrem Lohn abgeben.

Aber einmal jährlich, zum Fest der römi­schen Göttin Damia, wurden die Häuser geschlossen und die Damen fei­erten unter sich.

Auf dem Gebiet des Berlich steht noch der Rest eines alten Römer­turms und jetzt wird es für Ver­liebte inter­essant, denn diese Turm­ruine bietet zwei Nischen für “allerley”. Hierzu ein Gedicht von Max Dauthendey:

Deine Küsse,
deine Brüste, deine Arme
Pressen noch lüs­tewarm meinen Leib.
Dein Blut, dein Fleisch
Ruht noch lüs­tewarm an mir.
Meine Schritte schallen,
Meine Schritte fallen härter von Stein zu Stein,
Die Erde nimmt mich in ihre Mitte,
Ver­wundert fällt es mir ein:
Wir lagen draußen im Weltenraum,
Wir beide allein.


Zurück zur Über­sicht Lie­besorte